Ukraine-News am 18. Oktober: Bericht über iranische Raketenlieferungen an Russland - DER SPIEGEL

2023-03-23 14:21:34 By : Ms. kerry wei

Die Ukraine bittet Israel um militärische Hilfe und die umgehende Lieferung von Luftabwehrsystemen. Ein entsprechendes Ersuchen werde an die israelische Regierung geschickt, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba.

Im Rahmen des Ringtauschs zwischen Athen und Berlin sind die ersten sechs deutschen Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3 in Griechenland angekommen. Griechenland soll insgesamt 40 Marder-Schützenpanzer erhalten.

Die schweren russischen Angriffe der vergangenen Tage auf die Ukraine haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwere Schäden in der Energieinfrastruktur hinterlassen.

Annalena Baerbock hat an den europäischen Zusammenhalt appelliert. Für Europa gehe es nicht um Sicherheit mit Putins Russland, sondern um Sicherheit vor Putins Russland, sagte die Außenministerin.

21.39 Uhr: Der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, General Sergej Surowikin, erwartet einen massiven ukrainischen Angriff zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson. »An diesem Frontabschnitt ist die Lage schwierig«, sagte Surowikin am Dienstag nach Angaben russischer Agenturen. Er sagte, die Ukraine beschieße Wohnhäuser und die Infrastruktur der Stadt. Durch Artillerietreffer habe die Ukraine die Übergänge über den Fluss Dnipro unpassierbar gemacht. Das erschwere die Versorgung der Stadt.

»Wir werden bedacht und rechtzeitig handeln und schließen auch schwierige Entscheidungen nicht aus«, sagte der General, ohne Details zu nennen. Der Chef der russischen Besatzungsverwaltung, Wladimir Saldo, sagte, die Zivilbevölkerung einiger Regionen auf dem nördlichen rechten Ufer des Dnipro solle evakuiert werden.

21.33 Uhr: Teheran ist nach eigenen Angaben bereit, im Gespräch mit Kiew »unbegründete« Vorwürfe hinsichtlich der Lieferung von Drohnen an Moskau auszuräumen. »Der Iran ist zu Verhandlungen und Gesprächen mit der Ukraine bereit, um diese Vorwürfe auszuräumen«, erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Dienstag in Teheran. »Die Behauptungen, dass die Islamische Republik Waffen, einschließlich militärischer Drohnen, in den Ukraine-Krieg schickt« entsprächen nicht der Wahrheit.

Die russische Armee setzt bei ihren Angriffen im Nachbarland nach ukrainischen Angaben auch iranische Kamikaze-Drohnen ein. Außenminister Dmytro Kuleba teilte am Dienstag mit, dass er Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vorgeschlagen habe, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte auf Nachfrage, ihm lägen »keine Informationen« über den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine durch die russische Armee vor.

20.34 Uhr: Zur Abwehr der russischen Invasion hat Deutschland den ukrainischen Streitkräften fünf Bergepanzer und sieben Brückenlegesysteme übergeben. Das geht aus der Liste der militärischen Unterstützung hervor, die die Bundesregierung in Berlin jeweils am Dienstag aktualisiert. Damit habe die Ukraine insgesamt zehn Bergepanzer bekommen. Mit den Brückenlegesystemen lassen sich Überquerungen von Flüssen und Bächen konstruieren.

Mit Blick auf den bevorstehenden Winter wurden 116.000 Kälteschutzjacken, 80.000 Kälteschutzhosen und 240.000 Wintermützen übergeben. Auch 183 Stromgeneratoren, 100 Zelte sowie 167.000 Schuss Handwaffenmunition gehören zu der Unterstützung aus Deutschland.

19.39 Uhr: Neben weiteren Drohnen will der Iran einem Bericht zufolge Russland auch Boden-Boden-Raketen liefern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere iranische Beamte und Diplomaten berichtete, sei eine Einigung darüber bei einem Moskau-Besuch des Ersten Vizepräsidenten Mohammad Mokhber am 6. Oktober erzielt worden. Moskau habe bei dem Treffen um weitere Drohnen sowie Raketen von verbesserter Genauigkeit gebeten, insbesondere um solche der Fateh- und Zolfaghar-Familie.

Reuters zitierte zudem einen westlichen Offiziellen mit der Aussage, es gebe eine Vereinbarung zwischen dem Iran und Russland, ballistische Boden-Boden-Kurzstreckenraketen zu liefern, einschließlich der Zolfaghar.

Das Pentagon äußerte sich zurückhaltend zu dem Reuters-Bericht. »Ich habe derzeit keine Informationen, die das bestätigen können«, sagte Sprecher Patrick Ryder auf einer Pressekonferenz.

18.25 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat erklärt, das Bündnis werde der Ukraine »in den kommenden Tagen« Systeme zur Drohnenabwehr liefern. Damit solle das Land bei der Verteidigung gegen Drohnen aus iranischer Produktion unterstützt werden, mit denen Russland kritische Infrastruktur in der Ukraine angreife.

17.57 Uhr: Ukrainische Truppen haben in den vergangenen Wochen Tausende Quadratkilometer im Osten des Landes zurückerobert. Doch auch ohne die Russen bleibt der Krieg dort allgegenwärtig. Eine Fahrt durch das Gebiet. 

17.35 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben strategische Bomber, die Atomwaffen transportieren können, einen Flug über neutrale Gebiete des Pazifik, des Beringmeers und das Ochotskisches Meers absolvieren lassen. Die Flüge der Bomber vom Typ Tu-95MS hätten zwölf Stunden gedauert, berichtet die russische Agentur Interfax   unter Verweis auf das Verteidigungsministerium. Die Flüge seien »in strikter Übereinstimmung mit den internationalen Regeln für die Nutzung des Luftraums durchgeführt« worden, heißt es.

Das Ministerium machte keine Angaben zur Flugroute. Dass die Flüge über das Ochotskische Meer und das Beringmeer führten, lässt aber darauf schließen, dass die Maschinen in der Nähe Japans und der USA gewesen sein könnten. Die Nato führt in dieser Woche Übungen für das Szenario eines Atomkriegs durch und hatte erklärt, man gehe davon aus, dass Russland eigene Übungen abhalten werde.

17.07 Uhr: Besonders wichtige Infrastruktur wie Gasleitungen oder Verkehrswege muss nach dem Willen der EU-Kommission besser geschützt werden. »Angesichts sich schnell entwickelnder Bedrohungen – Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Sabotage von Nord Stream und des deutschen Schienennetzes – ist klar, dass wir unsere Arbeit zum Schutz unserer Infrastruktur beschleunigen müssen«, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Straßburg. Ihre Behörde legte Empfehlungen an die EU-Staaten vor, die die Bereiche Energie, digitale Infrastruktur, Verkehr und Weltraum hervorheben.

Besonders wichtig sei der Schutz grenzüberschreitender Infrastruktur und Dienste, die Auswirkungen auf mehrere EU-Staaten hätten, teilt die EU-Kommission mit . Es sei im Interesse aller Länder, diese Bereiche zu identifizieren und gemeinsam zu schützen. Zudem sollten die EU-Staaten auf Grundlage gemeinsamer Standards Stresstests der kritischen Infrastruktur durchführen. Auch müsse es eine engere Zusammenarbeit etwa mit Nachbarländern und der Nato geben. Bei der Koordinierung all dessen soll der EU-Kommission eine stärkere Rolle als bislang zukommen, heißt es in den unverbindlichen Empfehlungen der Behörde, mit denen sich nun die EU-Staaten befassen.

16.40 Uhr: Eine Kommission der Vereinten Nationen macht Russland für die »überwiegende Mehrheit« der Menschenrechtsverletzungen in den ersten Kriegswochen verantwortlich, darunter auch Angriffe auf Zivilisten, also mögliche Kriegsverbrechen.

Der Bericht befasst sich mit den Ereignissen in den nordukrainischen Regionen Kiew, Tschernihiw, Charkiw und Sumy Ende Februar und im März 2022. Russische Streitkräfte hätten hier wahllos Gebiete beschossen und Zivilisten angegriffen, die versucht hatten zu fliehen, heißt es in dem Uno-Bericht. Die Kommission stellte »in einigen Fällen« auch Verstöße der Ukraine gegen das Völkerrecht fest, in zwei Fällen handele es sich womöglich um Kriegsverbrechen.

Moskau bestreitet, absichtlich Zivilisten ins Visier genommen zu haben. Kiew hat erklärt, dass es Übergriffe durch seine eigenen Streitkräfte bestrafen wird, glaubt aber, dass die Zahl solcher Vorfälle gering ist.

16.33 Uhr: Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land wird 300 zusätzliche gepanzerte Militärfahrzeuge aus den USA erwerben. Dies teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Geliefert werden die geländegängigen leichten Einsatzfahrzeuge vom Typ »JLTV« (Joint Light Tactical Vehicle) des US-Herstellers Oshkosh. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die ersten Fahrzeuge sollen 2023 in Litauen eintreffen. Das Land grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus.

16.12 Uhr: Ein russisches Militärflugzeug ist in der russischen Stadt Jejsk bei einem Hochhaus abgestürzt. Mindestens 13 Menschen kamen ums Leben. Der Kampfjet soll sich auf einem Übungsflug befunden haben.

15.31 Uhr: Die Ukraine bittet Israel um militärische Hilfe und die umgehende Lieferung von Flugabwehrsystemen. Ein entsprechendes Ersuchen werde an die israelische Regierung geschickt, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Israels Raketenabwehr gilt als eine der besten der Welt, bisher weigert sich das Land jedoch, Waffen an die Ukraine zu liefern. Hintergrund sind Kontakte zu Moskau, die Israel nicht verlieren will.

Die Beziehungen zwischen Israel und Russland leiden jedoch unter der offensichtlichen Kooperation zwischen Moskau und Teheran  – etwa bei den im Ukrainekrieg eingesetzten iranischen Shahed-Drohnen. Iran und Israel sind Erzfeinde – das spricht für die Ukraine: Kuleba sagte, dass er seinem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorschlage, die diplomatischen Beziehungen zu Iran wegen der Drohnenlieferungen an Moskau abzubrechen.

14.54 Uhr: Das estnische Parlament hat Russland als Terror unterstützenden Staat eingestuft. »Der Riigikogu erklärt das russische Regime zu einem terroristischen Regime und die Russische Föderation zu einem Staat, der den Terrorismus unterstützt, deren Aktionen gemeinsam angegangen werden müssen«, hieß in der einstimmig bei drei Enthaltungen angenommenen Entschließung.

Die Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes forderten darin die internationale Gemeinschaft zu ähnlichen Entschließungen auf. Die Einstufung hat vor allem symbolischen Charakter . Vor Estlands Parlament hatten bereits die Volksvertretungen der beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Litauen vergleichbar formulierte Erklärungen verabschiedet.

14.20 Uhr: Die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen ist auf mehr als 195.000 gestiegen. Die Bundesländer meldeten für die am Sonntag zu Ende gegangene 41. Kalenderwoche 195.015 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz in Berlin mitteilt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 1213 an. Die von der KMK angegebenen Schülerzahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen.

13.44 Uhr: Im Rahmen des Ringtauschs zwischen Athen und Berlin sind die ersten sechs deutschen Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3 in Griechenland angekommen. Dies teilte der griechische Generalstab mit. Die Fahrzeuge seien am Vortag geliefert worden, hieß es. Insgesamt soll Griechenland 40 Marder-Schützenpanzer erhalten. Dafür sollen von dort an die Ukraine 40 Schützenpanzer sowjetischer Bauart des Typs BMP-1 geliefert werden, die Athen einst aus DDR-Beständen erhalten hatte. Wann und wie diese Schützenpanzer aus Griechenland in die Ukraine gelangen sollen, blieb zunächst unklar.

Die Idee des Ringtauschs war kurz nach Beginn des Ukrainekriegs entstanden. Die ukrainischen Streitkräfte sollten dadurch so schnell wie möglich mit sowjetischen Systemen versorgt werden, für die sie keine zusätzliche Ausbildung benötigen. Griechenland hatte jedoch darauf bestanden, dass zuerst die deutschen Schützenpanzer ankommen müssten, bevor man das eigene Gerät in die Ukraine schicke, damit die Verteidigungskraft des Landes nicht geschwächt werde.

13.08 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die erste Tranche des Fünf-Milliarden-Euro-Hilfspakets der EU erhalten. Premierminister Denys Schmyhal teilte bei Telegram mit , dass zwei Milliarden Euro angekommen seien. »Die zusätzlichen Finanzmittel werden dazu beitragen, dringende Haushaltsausgaben zu decken, insbesondere im sozialen und humanitären Bereich«, schrieb Schmyhal.

12.55 Uhr: Der Absturz eines russischen Militärjets in der Stadt Jejsk ist nach russischen Angaben auf technisches Versagen zurückzuführen. Wie ein Untersuchungskomitee laut der Nachrichtenagentur Tass  mitteilte, seien Regeln für Flüge und deren Vorbereitung nicht beachtet worden. Die Piloten, die sich mit einem Schleudersitz haben retten können, würden befragt. Die Flugschreiber seien bereits geborgen.

Am Montagabend hatte eines der Triebwerke des Flugzeugs nach dem Start Feuer gefangen und war bei einem neunstöckigen Wohnhaus abgestürzt, das in Flammen aufging. Nach offiziellen Angaben starben 13 Menschen, darunter drei Kinder. 19 weitere Menschen wurden verletzt.

Die Unglücksstelle in der russischen Region Krasnodar

12.19 Uhr: Die vier annektierten ukrainischen Gebiete  Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson fallen nach Darstellung Russlands unter den Schutz seiner Atomwaffen. »Diese Gebiete sind unveräußerliche Teile der Russischen Föderation«, sagt der Kremlsprecher Dmitri Peskow. »Und für ihre Sicherheit ist auf dem gleichen Niveau gesorgt wie für das übrige russische Territorium.« Peskow antwortet damit auf die Frage, ob die annektierten Gebiete unter dem atomaren Schutzschirm stehen. Wladimir Putin hat im September erklärt, Russlands territoriale Integrität notfalls mit Atomwaffen zu verteidigen.

11.55 Uhr: Bei den russischen Angriffen am Montag wurden nach ukrainischen Angaben auch iranische Drohnen genutzt. Das zeigten auch Videos und Bilder etwa aus Kiew, die dem iranischen Modell ähneln. Der Kreml will davon aber nichts wissen, Sprecher Dmitri Peskow sagte, dass keine Informationen über den Einsatz der sogenannten Kamikazedrohnen vorlägen. »Es wird russische Ausrüstung mit russischer Kennzeichnung verwendet«, sagte er. Es ist bekannt, dass Russland den iranischen Shahed-136-Drohnen eine eigene Kennung gegeben hat: Geran-2.

Iran bestreitet die Lieferung von Drohnen  zu Kriegszwecken. Führende europäische Politiker hatten nach den Angriffen erklärt, dass der Einsatz iranischer Drohnen eine ernsthafte Eskalation und neue Sanktionen gegen Iran bedeuten würden.

11.43 Uhr: Bei den russischen Angriffen sind in Kiew nach ukrainischen Angaben mindestens drei weitere Todesopfer geborgen worden. Wie die Kiewer Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden zwei Menschen bei einem Angriff auf eine Energieversorgungsanlage getötet. Eine weitere Person sei verwundet worden. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach zudem von einem weiteren Todesopfer im Zentrum der Hauptstadt. Nach den Angriffen mit iranischen Kamikazedrohnen am Montag sei die Leiche einer älteren Frau geborgen worden.

11.19 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf ukrainische Städte wurden seit dem 10. Oktober nach ukrainischen Angaben 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke zerstört. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Twitter mit. Selenskyj schrieb, dass die Angriffe massive Blackouts in der ganzen Ukraine verursacht hätten. Es gebe »keinen Raum mehr für Verhandlungen« mit Wladimir Putin.

Another kind of Russian terrorist attacks: targeting ?? energy & critical infrastructure. Since Oct 10, 30% of Ukraine’s power stations have been destroyed, causing massive blackouts across the country. No space left for negotiations with Putin's regime. @United24media pic.twitter.com/LN4A2GYgCK

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Auch der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete bei Telegram  von Stromausfällen. Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, so viel Strom wie möglich zu sparen und leistungsstarke Elektrogeräte ausgeschaltet zu lassen. Zum Teil sei auch die Wasserversorgung zusammengebrochen, Bewohnerinnen und Bewohner sollten so sparsam wie möglich mit dem Wasser umgehen.

Außenministerin Annalena Baerbock neben ihrem estnischen Amtskollegen Urmas Reinsalu

10.50 Uhr: Beim Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung in Berlin hat sich Annalena Baerbock auch an Wladimir Putin und die Rufe nach Verhandlungen gerichtet. »Ein Diktatfrieden ist kein Frieden für die Menschen in der Ostukraine«, sagte sie. Putin habe mit den »Pseudoreferenden« in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine sehr klargemacht, dass er keinen Weg zurück suche. »Deshalb geht es für Europa nicht um Sicherheit mit Putins Russland, sondern um Sicherheit vor Putins Russland .«

Baerbock appellierte erneut an den europäischen Zusammenhalt. Solidarität sei kein Selbstzweck, sondern Grundlage für die gemeinsame Sicherheitspolitik von EU und Nato: »Diese europäische Solidarität ist unsere Lebensversicherung.« Auch die jüngste EU-Entscheidung, 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Polen und teils in Deutschland auszubilden, mache deutlich: »Wir stehen füreinander ein. Wir können uns gegenseitig aufeinander verlassen.«

10.35 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock sieht die Waffenlieferungen für die Ukraine  auch als wichtigen Beitrag, um Zweifel an der internationalen Verlässlichkeit Deutschlands zu zerstreuen. Deutschland werde die Ukraine weiterhin intensiv auch mit Waffen unterstützen, sagte die Grünenpolitikerin beim Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung in Berlin. »Denn wir liefern eben nicht nur Rüstungsgüter in die Ukraine, um Menschenleben zu retten. Sondern mit diesen Lieferungen, hoffe ich, geht auch ein Schub Vertrauen und Solidarität einher.«

Sie arbeite dafür, die Frage nach der Verlässlichkeit Deutschlands nicht einfach nur mit Ja zu beantworten, sondern dafür, Vertrauen zu schaffen, sagte die Ministerin. »Ja. Wir sind für Euch da«, sagte sie auch in Richtung ihres anwesenden estnischen Amtskollegen Urmas Reinsalu. »Die Sicherheit des Baltikums, die Sicherheit Osteuropas ist Deutschlands Sicherheit. Und wir werden im Ernstfall jeden Zentimeter unseres Bündnisgebietes verteidigen.«

10.17 Uhr: Ein Moskauer Gericht hat den Internetgiganten Amazon laut Nachrichtenagenturen zu einer Geldstrafe von insgesamt vier Millionen Rubel verurteilt. Amazon wurde in dem Prozess vorgeworfen, Material nicht gelöscht zu haben, das sich unter anderem auf Drogenkonsum beziehe. Bereits in den Monaten zuvor hatte Moskau wiederholt gegen US-Tech-Unternehmen geschossen – auch gegen Meta, Google und Apple.

Die Strafe gegen Amazon von umgerechnet knapp 66.000 Euro ist die erste dieser Art, die gegen Amazon verhängt wurde. Der Konzern hatte zu Beginn des Ukrainekriegs die Lieferungen und das Streaming in Russland gestoppt.

9.40 Uhr: Der Betreiber des AKW Saporischschja  wirft Russland vor, zwei führende Mitarbeiter des besetzten AKWs verschleppt zu haben. Man wisse nicht, wo sich die beiden aufhielten und wie es ihnen gehe, teilte Energoatom bei Telegram mit. Es handele sich um den Leiter der IT-Abteilung, Oleh Kostjukow, und um den Assistenten des AKW-Direktors, Oleh Oschek. Die beiden seien am Montag festgenommen worden.

Das AKW steht seit geraumer Zeit unter russischer Kontrolle, wird aber weiterhin vom ukrainischen Personal betrieben. Zuletzt war der Leiter des AKW festgenommen, später aber wieder befreit worden. In der Region halten die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Einheiten an. Dabei ist das Gelände des größten Atomkraftwerkes in Europa wiederholt getroffen worden.

9.22 Uhr: Nach den erneuten Luftangriffen auf Kiew und Mykolajiw wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland erneut vor, die ukrainische Zivilbevölkerung zu terrorisieren. »Die Ukraine steht unter dem Feuer der Besatzer. Diese tun weiterhin das, was sie am besten können – Zivilisten terrorisieren und töten«, teilte Selenskyj bei Telegram mit . In Mykolajiw sei ein Mensch beim Beschuss eines Wohnhauses getötet worden.

»Der terroristische Staat wird mit solchen Taten nichts für sich selbst ändern«, schrieb Selenskyj. Russland bestätige so nur sein zerstörerisches und mörderisches Wesen, wofür es sicherlich zur Rechenschaft gezogen werde.

9.15 Uhr: Das Ziel der russischen Anschläge scheint klar: In den vergangenen Tagen berichteten ukrainische Behörden wiederholt über Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Das sieht auch der britische Geheimdienst so: Im täglichen Update des Verteidigungsministeriums in London seien die Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohne auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Maß an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten.

»Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten«, hieß es. Die britischen Experten sehen seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.

Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 18 October 2022 Find out more about the UK government's response: https://t.co/tApqEPDXry ?? #StandWithUkraine ?? pic.twitter.com/dLW6U2bCW4

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9.02 Uhr: Durch die russische Anschlagsserie wurde am Morgen im ganzen Land Luftalarm ausgelöst . Auch aus Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw meldeten Behörden, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Neben Kiew und Mykolajiw wurden auch aus den Städten Charkiw, Kriwiyj Rij, Dnipro und Schytomyr Explosionen gemeldet.

In Schytomyr hätten Raketen die Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. Der Bürgermeister der Stadt teilte mit, dass Schytomyr ohne Wasser und Strom sei. Krankenhäuser in der 260.000-Einwohner-Stadt seien auf Notstrom angewiesen.

Ein schwer beschädigtes Gebäude in Mykolajiw

8.46 Uhr: Nach den Schweren Bombardierungen am Montagmorgen sind die russischen Angriffe auf ukrainische Städte auch am Dienstag fortgesetzt worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gab es drei Explosionen in der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw. Eine russische Rakete schlug demnach in ein Wohnhaus ein. Offizielles zu möglichen Opfern gab es bisher nicht.

Auch aus Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen: Wie Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mitteilte , sei eine kritische Infrastruktureinrichtung im Bezirk Desnianskyi im Nordosten der Hauptstadt getroffen worden. Ausführliche Informationen gebe es später, schrieb Klitschko.

8.24 Uhr: Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden mit. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Die Leichen hätten Einsatzkräfte des Zivilschutzes nach Beseitigung der Trümmer geborgen, teilte das Gesundheitsministerium in Moskau mit. 19 Menschen seien verletzt worden.

Die Unglücksstelle in der russischen Region Krasnodar

Außenministerin Annalena Baerbock neben ihrem estnischen Amtskollegen Urmas Reinsalu

Ein schwer beschädigtes Gebäude in Mykolajiw

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