Tuya-Überwachungskamera für außen: 7Links IPC-675 mit Akku & WLAN im Test | TechStage

2023-03-23 14:25:01 By : Ms. Eva Ho

Die kabellose Überwachungskamera 7Links IPC-675 bietet Full-HD und ist kompatibel zur Tuya-Plattform. Dank WLAN und Akku kann sie sehr flexibel positioniert werden.

Versandhändler Pearl bietet mit der 7Links IPC-675 (ZX-5290) eine Full-HD-Überwachungskamera (Themenwelt), die dank IP65-Zertifizierung auch für den Außenbereich geeignet ist. Für detailreiche Aufnahmen bei Dunkelheit integriert sie Infrarot-LEDs, die eine Nachtsicht von bis zu 10 Meter Reichweite bieten sollen. Mangels zusätzlicher LEDs zur Aufhellung (siehe auch Überwachungskamera mit Beleuchtung) gelingen Aufnahmen bei wenig Licht aber nur in Schwarzweiß. Die auf Basis des integrierten PIR-Sensors erkannten Bewegungen ausgelösten Aufnahmen speichert die Überwachungskamera auf einer microSD-Karte oder in der Cloud. Letzteres erfordert allerdings ein kostenpflichtiges Abo, das monatlich mit mindestens 4,49 Euro zu Buche schlägt. Dank Lautsprecher und Mikrofon können Anwender die 7Links IPC-675 (ZX-5290) auch als Gegensprechanlage nutzen. Der integrierte 5200 mAh starke Akku sorgt laut Hersteller für eine Stand-by-Zeit von acht Monaten und eine Nutzungszeit von drei Monaten. Um Fehlalarme zu minimieren, soll der integrierte PIR-Sensor auch Personen identifizieren. Die 7Links IPC-675 (ZX-5290) ist kompatibel zur Tuya-Plattform (Testbericht) und kann damit für Automatisierungen in Verbindung mit anderen Tuya-Komponenten genutzt werden. Wie gut die Outdoor-Überwachungskamera in der Praxis funktioniert, zeigt unser Testbericht.

Die 7Links-Überwachungskamera fällt mit 116 x 59 x 59 Millimeter relativ kompakt aus. Die Gehäuseform erinnert an ein lang gezogenes Ei, das aber unten abgeflacht ist, sodass die Kamera auch ganz ohne Halterung aufgestellt werden kann. Ohne Halterung bringt sie 221 Gramm auf die Waage, mit sind es 262 Gramm. Das weiße Gehäuse ist auf der Vorderseite abgeflacht und verbirgt hinter einer schwarzen Abdeckung von unten nach oben Mikrofon, PIR-Sensor, Linse und Status-LED. Letztere leuchtet blau, sobald der PIR-Sensor eine Bewegung erkannt hat. An der linken Seite gibt es einen Ein/Ausschalter, während sich rechts hinter einer Gummiabdeckung ein Micro-USB-Port, eine Reset-Taste sowie ein microSD-Card-Slot befindet. An der Rückseite kann die Halterung über ein Gewinde im unteren Bereich mit dem Gehäuse verschraubt werden, sodass sich die Überwachungskamera etwa an der Wand montieren lässt.

Der Lieferumfang enthält eine Plastikhalterung mit Kugelgelenk zur Ausrichtung und Fixierung der Kamera, Schrauben und Dübeln, eine Bedienungsanleitung auf Deutsch, sowie ein Micro-USB-Kabel. Letzteres ist für das Laden des Akkus gedacht, kann aber auch für eine dauerhafte Stromversorgung genutzt werden.

Wer Videos nicht in der Cloud speichern möchte, bevölkert zunächst den microSD-Card-Slot mit einer entsprechenden Speicherkarte. Maximal kommen dafür Modelle mit einer Kapazität von bis zu 128 GByte infrage. Anschließend schaltet man die Kamera über die entsprechende Taste an der linken Seite ein. Die Inbetriebnahme der Kamera erfolgt anschließend mit einer zur Tuya-Plattform (Testbericht) kompatiblen App. Anwender können dabei zwischen der Pearl-Variante Elesion, Smartlife oder der Tuya-Original-App wählen. Für die Nutzung ist allerdings ein Konto erforderlich.

Die Installation von Tuya-Geräten verläuft grundsätzlich immer gleich: Gerät auswählen und mit dem heimischen WLAN koppeln. Im Fall der 7Links-Kamera muss hierfür zwingend ein 2,4-GHz-WLAN zur Verfügung stehen, da die Kamera zur 5-GHZ-Technik inkompatibel ist. Ein entsprechender Hinweis erfolgt in der App während der Einrichtung.

Die Koppelung mit dem WLAN erfolgt in der App mittels eines erzeugten QR-Codes, den man einige Sekunden vor die Kameralinse halten muss. Sobald die 7Links IPC-675 (ZX-5290) den QR-Code erkannt hat, gibt sie ein akustisches Geräusch in Form eines kurzen Pieptons von sich. Anschließend wird die Kamera mit dem WLAN gekoppelt und steht dann in der App unter der Bezeichnung ZX-5290 bereit. Im Test hat die Einrichtung problemlos funktioniert und war nach wenigen Minuten abgeschlossen (siehe auch Bildergalerie).

Der Startbildschirm der Kamera-Bedienoberfläche zeigt in der Mitte die Live-Ansicht, die über einen verschlüsselten Übertragungskanal erfolgt. Bis der Stream dargestellt wird, vergehen ein bis zwei Sekunden. Ansonsten reagiert die Kamera flott auf Nutzereingaben. Am oberen Bildschirmrand zeigt die App den Gerätenamen, rechts daneben sind drei Punkte dargestellt, über die man zu den Einstellungen gelangt. Oben links sieht man den aktuellen Akkustatus in Prozent inklusive Batteriesymbol. Apropos Batterie: Die Akkukapazität hat sich während der Testphase mit zahlreichen Videoaufnahmen innerhalb eines Tages von 90 Prozent auf 80 Prozent reduziert. Über Nacht hat sich die Akkukapazität trotz Minusgraden nicht weiter abgesenkt.

Rechts neben dem Batteriesymbol wird die aktuelle Auflösung in Form von HD für 1920 × 1080 Pixel oder SD für 640 × 360 Pixel angezeigt. Weitere Auflösungen stehen nicht zur Verfügung. Rechts oben können Anwender mit einem Tipp auf das Lautsprechersymbol die Tonübertragung einschalten und über das rechteckige Symbol rechts daneben die Vollbildansicht aktivieren. Sie erscheint dann im Hochkantformat. Darunter wird die aktuelle Datenrate des Livestreams in KByte/s angezeigt. Die Vollbildansicht im Querformat aktivieren Anwender über das rechteckige Symbol links unten und um einen Screenshot aufzunehmen, tippen sie auf das Symbol daneben. Das ist ebenfalls rechteckig, beinhaltet in der Mitte aber einen kleinen Kreis.

Über das Mikrofon-Symbol können Anwender bei Bedarf mit Personen vor der Kamera sprechen. Um die Gegensprechfunktion nutzen zu können, muss das Mikrofon dauerhaft gedrückt werden. Mit dem Rekorder-Symbol daneben kann man eine Videoaufnahme manuell starten. Die Aufnahmen speichert die Kamera im H.264-Format. Den wegen seiner Effizienz von vielen Kameras verwendete Codec H.265 unterstützt sie hingegen nicht. Anders als in der Produktbeschreibung angegeben zeichnet die Kamera Videos nicht mit 25 fps, sondern lediglich mit 15 fps auf.

Über das Symbol unten rechts erweitert man das Befehlsmenü. Hier gibt es Schaltflächen für Wiedergabe, Galerie, Themenfarbe, Anti-Flimmern und PIR. Unter Wiedergabe gelangt man zu bislang aufgenommenen Videos, wobei die Kamera eine kontinuierliche Aufnahme nicht unterstützt, sondern Videoaufzeichnungen an die Erkennung einer Bewegung durch den PIR-Sensor koppelt. Unter Galerie hat man Zugriff auf die manuellen Video- und Bildaufnahmen.

Im Menü Themenfarbe können Anwender für die Darstellung der Oberfläche zwischen Licht- und „Dunkler Modus“ wählen. Und die Empfindlichkeit des PIR-Sensors konfigurieren sie über das entsprechende Symbol oder über die Kameraeinstellungen. Um Fehlalarme zu minimieren, kann man außerdem den Erkennungsalarm auf Körper eingrenzen. Allerdings ist eine Größenanpassung wie bei anderen Kameras nicht verfügbar. Im Test hat sich die 7Links IPC-675 (ZX-5290) allerdings trotzdem das ein oder andere Mal bei der Alarmierung vertan. Und obwohl die Tuya-App Deutsch unterstützt, erfolgen Bewegungsalarme in Englisch, während Warnmeldungen über einen niedrigen Akkustand auf Deutsch verschickt werden.

Leider unterstützt die 7Links IPC-675 (ZX-5290) keine Privatsphärenmaske, mit denen Anwender Bereiche des Kamerasichtfelds schwärzen können. Das ist wichtig, um die Überwachungskamera DSGVO-konform zu betreiben, wenn sie auf einen öffentlichen Bereich oder das Grundstück des Nachbarn ausgerichtet ist. Andererseits fällt das Sichtfeld mit 100° relativ niedrig aus, was man im Vergleich zur Reolink Argus PT Pro 2K (Testbericht) mit 122° gut erkennen kann (siehe auch Bildergalerie), sodass eine Ausrichtung der Kamera, um nur das eigene Grundstück zu erfassen, erleichtert wird.

Die aufgenommenen Videos bieten Details und Schärfe, wie man sie von anderen Kameras mit Full-HD-Auflösung gewohnt ist. Obendrein überzeugen die Aufnahmen mit einer natürlichen und neutralen Farbgebung. Zusätzliche Farbanpassungen bietet die App nicht. Bei Dunkelheit kann die 7Links IPC-675 (ZX-5290) Videos zwar nur in Schwarzweiß aufnehmen, doch die Details sind dabei in Ordnung. Natürlich bieten Kameras mit höheren Auflösungen wie 4K-Modelle (Bestenliste) beim digitalen Zoom klare Vorteile gegenüber Full-HD-Varianten. Aber auch Modelle mit wenig höherer Auflösung wie die Eufy Solocam S40 (Testbericht) mit 2304 × 1296 Pixel bietet schon deutlich mehr Details (siehe auch Bildergalerie).

Die 7Links IPC-675 (ZX-5290) ist kompatibel zur Tuya-Plattform und kann für Automatisierungen mit anderen Tuya-Geräten genutzt werden. Hierfür verlässt man die Bedienoberfläche der Kamera und tippt im Hauptmenü der Tuya-App am unteren Rand auf Szene. Als Wenn-Bedingung können Änderungen von Wetter, Standort (Geofencing), Zeit oder Gerätestatus dienen. So lässt sich etwa eine Automatisierung erstellen, die bei einer erkannten Bewegungserkennung der Kamera eine LED-Leuchte einschaltet oder den Alarmton eines Tuya-Geräts aktiviert. Je mehr Tuya-Geräte im Einsatz sind, desto vielfältiger sind die Optionen.

Eine Integration in Amazon Alexa, Google Assistant, Apple Homekit oder andere Smarthome-Zentralen wie Homey Pro (Testbericht) sind hingegen standardmäßig nicht möglich. Die Tuya-Plattform bietet zwar auch eine Integration in Samsung Smartthings, doch im Test wurden nur Automatisierungen in Verbindung mit der Kamera in Smartthings (Testbericht) angezeigt, nicht aber das Livebild. Auch eine indirekte Einbindung über IFTTT unterstützt die Kamera nicht, genauso wenig wie den Onvif-Standard (Themenwelt). Es ist also nicht möglich, die 7Links IPC-675 (ZX-5290) mit Dritthersteller-Software wie einer Synology-NAS inklusive Surveillance Center anzusteuern. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Ratgeber Überwachungskameras ohne Cloud: Keine monatlichen Kosten & mehr Datenschutz.

Pearl verlangt für die Outdoor-Überwachungskamera 7Links IPC-675 (ZX-5290) etwa 64 Euro. Eine microSD befindet sich nicht im Lieferumfang. Passende Speicherkarten, maximal bis 128 GByte, gibt es aber schon ab wenigen Euros.

Für 64 Euro erhalten Anwender mit der 7Links IPC-675 (ZX-5290) eine Full-HD-Überwachungskamera, die detailreiche Videos bei Tag und bei Nacht aufzeichnet. Dank WLAN und Akku ist sie relativ flexibel positionierbar. Und dank ihres an der Unterseite abgeflachten Gehäuses kann sie im Regal auch Überwachungslösung für den Innenbereich genutzt werden. Die Gegensprechfunktion hat im Test gut funktioniert. Anwender, die ihr Smart-Home auf Basis von Tuya-Komponenten aufgebaut haben, können die 7Links auch für Automatisierungen nutzen. Wer Homekit oder andere Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) verwendet, kann sie dafür mangels Integrationsmöglichkeiten via IFTTT nicht nutzen. Gleiches gilt auch für die Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder Google Assistant, zu denen sie genauso inkompatibel ist wie zum Onvif-Standard. Eine Steuerung der Kamera über eine Dritthersteller-Lösung wie einer Synology-NAS mit Surveillance Station ist daher nicht möglich. Der größte Nachteil liegt allerdings in der fehlenden Möglichkeit, bestimmte Bereiche des Videos über eine sogenannte Privatsphärenmaske zu schwärzen. Um die 7Links DSGVO-konform nutzen zu können, müssen sie Anwender so ausrichten, dass das Sichtfeld der Kamera auf das eigene Grundstück limitiert ist.

Mehr Informationen zum Thema finden TechStage-Leser im Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Nützliche Informationen zur Auswahl einer Überwachungskamera bietet der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentieren die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro.

Und wer an Überwachungskameras mit 4K-Auflösung interessiert ist, findet in unserer Bestenliste die besten fünf Modelle aus unseren Tests. Anwender, die stattdessen eine große Fläche wie eine Hofeinfahrt beleuchten und gleichzeitig überwachen möchten, werden in unserer Bestenliste Top 5 – Hoflicht mit Überwachungskamera: Die besten Floodlight Cams fündig. Und wer nur an einer großflächigen Überwachung interessiert ist, findet in unseren PTZ-Bestenlisten leistungsfähige Varianten für den Außenbereich und auch für Innenräume. Weitere interessante Überwachungskameras zeigen wir außerdem in unserer Bestenliste Top 5: Die besten autarken Überwachungskameras mit WLAN, LTE, Akku & Solar. Und last but not least gibt es auch noch sehr kleine Modelle, die wir in der Bestenliste Top 5: Die besten Mini-Überwachungskameras aus unseren Tests zusammengefasst haben.

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